"Parsifal" in Detmold

"Parsifal" in Detmold

26.03.2012 | Richard Wagner wollte sich den "Parsifal" für die "höchste Reife" ersparen und "den Kern der Religion retten". Katholisch-religiös geht es auch in der Detmolder Inszenierung von Kay Metzger zu. Der Intendant des Landestheaters hat sich stark auf den religiösen Aspekt des Werkes konzentriert, zeigt zu Beginn die in der Religion erstarrten Gralsritter, die am Ende nicht mehr mit dem Schwert, sondern mit Brot und Wein in die Welt geschickt werden. Die Inszenierung kam beim Publikum gut an, die musikalische Leistung begeisterte, obwohl Uwe Sandner kurzfristig für den erkrankten Erich Wächter am Dirigentenpult einspringen musste. Länger als 15 Minuten applaudierte das Publikum und attestierte dem "kleinen" Landestheater, dass es durchaus Wagner-tauglich ist. Begeisterung auch in der Presse: "Eine homogene Leistung der Spitzenklasse: Hervorragende Sänger-Darsteller, ein blühendes Orchester und eine raffinierte Personenregie machten Richard Wagners ‚Parsifal‘ am Samstag zum Erlebnis", schreibt die Lippische Landes-Zeitung. "Der nicht enden wollende Beifall galt auch dem von Marbod Kaiser glänzend vorbereiteten, erweiterten Chor." Großes Lob für den Chor gab es allenthalben. "Stimmlich verzaubern die Chöre in der Einstudierung von Marbod Kaiser mit faszinierender Präzision, ausgeprägter Natürlichkeit und Lautstärkenwechseln, die eine zusätzliche Dramatik ermöglichen", heißt es zum Beispiel im Opernnetz. Das Foto (Landestheater/Worms) zeigt Johannes Harten als Parsifal und Blumenmädchen.

Zur Premierenübersicht