"Moses und Aron" an der Komischen Oper Berlin

Das ist mal eine „echte“ Chor-Oper. Und Barrie Kosky hat den Chor in Arnold Schönbergs „Moses und Aron“ stark gefordert. Das Ergebnis begeisterte die Kritiker durch die Bank und trieb sie zu Lobeshymnen, von denen hier einige zitiert seien. „Die fabelhafte Leistung des von David Cavelius sorgfältigst einstudierten Chores kann gar nicht überschätzt werden“, berichtet der Deutschlandfunk. Im Tagesspiegel lesen wir, dass diese Oper zum Triumph des Chores werde: „Von David Cavelius einstudiert, blüht die Leistung der Chöre, ihre Artikulationskunst zwischen rhythmischem Sprechen und Singen. Sie ist darstellerisch so beherrschend, dass die eigentliche Handlung dahinter verblasst.“ „Der übergroße Chor ist die eigentliche Sensation, weil er mit körperlicher Wucht und fast traumwandlerischer Sicherheit durch die schwierig zu singenden und mitunter zu sprechenden Noten findet“, ist im rbb zu hören. 100 Proben hatte der Regisseur angesetzt: Zeichen dafür, dass er die Herausforderungen der musikalischen Umsetzung ernst nahm. Aber auch die szenische Umsetzung dieser Geschichte zweier Brüder, welche ihrem Volk die Botschaft des einen Gottes bringen wollen, findet Anklang in den berichtenden Medien. „Es ist ein musikalisch großer Abend mit einer Inszenierung, die so komplex und vielgestaltet ist, dass ein einmaliger Besuch kaum reicht, um alle Rätsel und Geheimnisse des Kosky'schen Schönberg-Kosmos' zu lösen“, lautet der Kommentar im rbb. Und im Deutschlandfunk hören wir von „Barrie Koskys brillanter, hoch verdichteter Inszenierung“. Diese erzählt von den Leiden des jüdischen Volkes mit Anspielungen auf verschiedene Stationen und Persönlichkeiten der jüdischen Geschichte: Am Ende kommt Moses, den Körper bemalt mit blutigen Buchstaben, von einem Leichenberg hinunter… Das Foto (Monika Rittershaus) zeigt Robert Hayward als Moses, Chorsolisten der Komischen Oper Berlin und Vocalconsort Berlin.

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