"Die Meistersinger von Nürnberg" in Mainz

„Komische Oper“ nannte Richard Wagner seine „Meistersinger“ zunächst, entfernte die Gattungsbezeichnung dann aber wieder. Denn hier geht es zwar auch um einen in Teilen heiteren Sängerwettstreit, vor allem aber um die „Reflexion über Innovation und Tradition in der Kunst“ (Webseite des Staatstheaters). Immerhin: „Ein heiteres Spiel mit Tiefen, das mit weit über vier Stunden seine Längen hat, in manchen Passagen aber von bemerkenswerter Dichte ist“, beschreibt das Darmstädter Echo. In der Frankfurter Rundschau (FR) lesen wir von einem „zutiefst munteren Abend“. Allerding entdeckt der Rezensent auch „Reste von Unentschlossenheit“. Und die Frankfurter Neue Presse (FNP) meint: „Die Aufführung überzeugt eher musikalisch als szenisch.“ Darin nun sind sich Kritiker wie Publikum einig. Nicht zuletzt gilt der Schlussjubel der „opulenten Menge von Chor, Extrachor und Mitgliedern des Mainzer Domchors“ (FNP). „Für Chor und Extrasänger ist es keine leichte Aufgabe, im zuweilen argen Trubel der Nürnbergs Gassen sortiert zu bleiben, aber es gelingt: Famos choreografiert die Prügelszene – und ansprechend gesungen allemal“, berichtet das Echo. Und im SWR ist zu hören: „Lauter ‚Meistersinger‘ stehen hier auf der Bühne, bis hin zum hervorragend aufgelegten Opernchor.“ Das Foto (Martina Pipprich) zeigt Alexander Spemann als Walther von Stolzing, Vida Mikneviciute als Eva, Linda Sommerhage als Magdalene und die Lehrbuben.

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