04.04.2013 | Text und Musik der Oper "I Medici" stammen von Ruggero Leoncavallo, der zuvor mit seinem "Bajazzo" große Erfolge gefeiert hatte. Leoncavallo hatte eigentlich eine Trilogie schaffen wollen, groß angelegt, mit weiteren Teilen über den Mönch Savonarola und Cesare Borgia. Aus diesen Plänen wurde nichts, aber "I Medici" stieß bei der Uraufführung 1893 auf ein großes positives Echo und wurde vielfach auf europäischen Bühnen gespielt. In Erfurt entdeckte man das Werk nun neu (auf den heutigen Spielplänen ist es sonst nicht mehr zu finden). Die Resonanz ist uneinheitlich. Das Publikum allerdings reagierte begeistert und mit viel Applaus. Ob die Wiederentdeckung tatsächlich notwendig oder sinnvoll sei, darüber scheiden sich die Geister der Beobachter. "Wie eine Art Retro Italianita mit Operettenschlagseite. Irgendwie zwischen die Fronten geraten und da nur in einigen Momenten wirklich interessant." So urteilt die Thüringische Landeszeitung über das Werk. Auch die Thüringer Allgemeine hält die Ausgrabung nicht für lohnend. "Das Engagement des Theaters Erfurt für vergessene Literatur läutet keine Wende in der Rezeptionsgeschichte ein", heißt es da. Ganz anders das "Opernnetz". "Wunderbare Renaissance" wird da getitelt. "‘I Medici‘ ist eine echte Entdeckung, der man einen Stammplatz im Repertoire anderer Häuser gönnen würde." Erzählt wird die Geschichte eines bösartigen Mordkomplotts gegen die Brüder Giuliano und Lorenzo Medici. Am Ende stirbt Giuliano, Lorenzo aber überlebt. "Roman Hovenbitzer, der Regisseur, entwickelt zusammen mit seinem Ausstatter und Bühnenbildner Roy Span ein prächtiges Renaissance-Gemälde", meint der Autor vom "Opernnetz". Und der Chor kommt sehr gut weg: "Musikalisch erreicht der Chor ein Volumen, das die Zuschauer in die Sitze drückt. Stimmlich leistet dieser Chor hier ganz große Klasse." Foto: Theater Erfurt/Lutz Edelhoff