„Nosügida“ steht auf einer Folie an der Rückwand des Theaters. Auf einer anderen: „Wir werden überrannt von Afrikanern und Asiaten.“ Hoch aktuell hat Volker Lösch Verdis Oper nach den Schillerschen „Räubern“ inszeniert. Mit Vertretern der gewaltbereiten rechten Szene in Thüringen wurden Interviews geführt, Bilder und Texte aus diesen Begegnungen hinter die klassische Handlung auf Folien gelegt oder in Sprechblasen vergrößert. Der Opernchor übernimmt die Rolle der gewaltbereiten Menge, „im entsprechenden Outfit“ und „höchst überzeugend“, wie die taz schreibt. „Lösch und sein Team haben Verdi und Schiller zum gedanklichen Durchstarten genutzt. Sie sind damit im Deutschen Nationaltheater Weimar den offenen Problemen unserer Gegenwart so nahe gekommen, wie es viele der Oper schon gar nicht mehr zugetraut hätten“, meint die Deutsche Bühne. Und die taz bestätigt: „So brandaktuell und politisch wie diesmal in Weimar ist Oper selten.“ „Und fast wie nebenbei - dabei macht das einen nicht unwesentlichen Teil der ästhetischen Brechung aus - wird da grandios musiziert“, so die Thüringer Allgemeine. Das Foto (Matthias Horn) zeigt Alik Abdukayumov als Franz Moor und den Opernchor des DNT Weimar.