31.01.2014 | Das Thema Königsmord wurde von der italienischen Zensurbehörde nicht goutiert. Deshalb musste Giuseppe Verdi seinen Opernstoff von Schweden ins ferne Boston verlegen. Getötet wurde nun kein König mehr, sondern ein amerikanischer Gouverneur. In Heidelberg hatte Verdis "Maskenball" nun Premiere. Eine karg ausgestattete Bühne verweist den Zuschauer ganz auf die menschlichen Beziehungen zwischen den Agierenden und auf deren Nöte - ganz, wie es Regisseurin Yona Kim konzipiert hat. Ein Spiel der Kostüme und der Masken präsentieren Kim, die Bühnenbildnerin Nora Lau und der für die Kostüme verantwortliche Hugo Holger Schneider. Alles ist Maskerade in diesem Heidelberger "Maskenball". "Ein angenehmer, nachhaltiger Opernabend" ist es, laut Opernnetz, "ein ausgezeichneter Opernabend" laut opernfreund: "Eine hervorragende modern-innovative Regie und ausgezeichnete Sängerleistungen ließen diesen gelungenen Abend zu einem Ereignis werden." Und weiter: "Ein Hochgenuss war es, den Sängern/innen zuzuhören… Bestens disponiert zeigte sich der von Jan Schweiger, Anna Töller und Ursula Stigloher einstudierte Chor." Begeistert zeigt sich der Mannheimer Morgen von der Regiearbeit: "Die Leichtigkeit zum einen und die packende Tiefe andererseits, machen diese Inszenierung stark." Das Fazit lautet hier: "Ein guter Abend, der zeigt: Riccardo ist tot, das Theater demoliert, aber die Oper lebt. Kim sei Dank." Foto: Florian Merdes