"Macbeth" in Augsburg

Ziemlich heftig geht es in der Augsburger Inszenierung des „Macbeth“ von Lorenzo Fioroni zu. Der Auftritt von zwei Weihnachtsmännern oder den Hexen als Can-Can-Tänzerinnen ist da eine eher humoristische Variante. Ansonsten ist die Deutung durchaus drastisch zu nennen. „In Fioronis Inszenierung geht es wild zu wie bei Frank Castorf. Wer sich auf die logischen Brüche einlässt, bekommt eine Menge zwingender Dinge zu sehen“, schreibt die Abendzeitung. Und: „Fioroni ist ein exzellenter Handwerker. Er weiß, wie man Chöre führt.“ Im Bayerischen Rundfunk (BR) hören wir: „Giuseppe Verdis 'Macbeth' am Theater Augsburg ist alles andere als düster: die Inszenierung von Lorenzo Fioroni bietet viele bunte Bilder.“ Allerdings heißt es dort weiter: „Ein bildgewaltiger Abend, doch es fehlen die klaren Deutungsangebote.“ Zwiespältig bewerten auch andere die Inszenierung. Musikalisch sieht das anders aus. Es überrasche „der schlanke, schöne Klang der Philharmoniker und das transparente Brio des umsichtigen Dirigenten Lancelot Fuhry“, so die Abendzeitung. Von „einer musikalisch tollen Leistung“ berichtet der BR. Und die Augsburger Allgemeine schreibt: „Erstaunlich die Philharmoniker und der Opernchor unter Lancelot Fuhry. Sie boten ein Mehr an Auskosten, ein Mehr an Belcanto, also mehr große Oper, als Verdi ursprünglich vorgesehen hatte.“ Das Foto (A.T. Schaefer) zeigt Sally du Randt als Lady Macbeth, Matias Tosi als Macbeth und das Ensemble.

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