02.07.2013 | Ein buntes Zeitbild des 15./16. Jahrhunderts zeichnet dieses Musical, das nun im Theater Eisenach seine Uraufführung erlebte. Nicht zufällig natürlich, spielte doch die Stadt im Leben des Ex-Mönchs und kritischen Theologen Martin Luther eine wichtige Rolle. Von der Rock-Arie zum Madrigal hat Komponist Erich A. Radke ein mitreißendes Musikstück geschaffen, das vom Publikum mit viel Beifall aufgenommen wurde. Kein hintergründig-philosophischer Plot erwartet die Zuschauer, dafür ein unterhaltsames Stück Geschichte, vom Eisenacher Ensemble engagiert auf der Bühne realisiert. Im Mittelpunkt steht Martin Luther als Theologe und als Mensch - und seine Übersetzung der Bibel. Dass die Musical-Bühne "kein Ort für theologische Debatten" sei, ist auch in der Thüringer Allgemeine zu lesen. "Wohl aber für die Beimischung von Heiterkeit und Spaß - mit dem marionettenhaften Tanz der kleinen Bettelmönche (Gero Wendorff, Jens-Uwe Richter, Maximilian Nowka)…". "Ein überzeugendes Sing- und Schauspiel" hat die Rezensentin der Thüringer Landeszeitung erlebt. "Unter taktvollen Rock-Kirchen-Klängen treibt die Landeskapelle Eisenach das Spiel (…) voran. Sie töst, unterstützt vom eingespielten Opernchor des Südthüringischen Staatstheaters Meiningen, mit Feuer und Ambition aus dem Graben..." Auch die Ballettcompagnie findet Beachtung: "Während die Hauptakteure sich meist in Zurückhaltung üben, frischen die Tänzer des Eisenacher Balletts die Handlung immer wieder rasant auf", heißt es dort. Und schließlich: "Am Endes liefert Eisenach vor allem eine unterhaltsame, gar nicht so rebellische Produktion mit Wohlfühlcharakter, die für Jeden etwas zu bieten hat." Das Foto (Christian Brachwitz) zeigt Matthias Jahrmärker als Martin Luther und Stefan Poslovski als Teufel sowie Tänzerinnen und Tänzer des Balletts Eisenach als Berggeister.