"Lohengrin" in Pforzheim

„Wagner hat Lohengrin als Zeitstück geschrieben (…), gerade als in Deutschland die erste Revolution war… Und gerade, weil er es als Zeitstück geschrieben hat, hat es jederzeit etwas anderes zu sagen.“ So erklärt Regisseur Wolf Widder seine Auffassung der Wagnerschen Oper um den Machtkampf in Brabant – und um die letztendliche Unfähigkeit Elsas, ihren rettenden Schwan um seiner selbst willen zu lieben – ohne seinen Namen oder Herkunft zu kennen. Widder hat den „Lohengrin“ in Pforzheim zum Ende seiner Zeit als Operndirektor inszeniert – unter der Überschrift „Baustelle Demokratie“. Für den Schwan hat er einen Pforzheimer Tänzer eingesetzt: sehenswert! „Zwischen kammerspielartiger Intensität und dem Pathos des großen Auditoriums steigerte sich die Aufführung zu einem in Pforzheim kaum je erlebten, verdientermaßen mit Standing Ovations gefeierten Erfolg“, berichten die Badischen Neuesten Nachrichten (BNN). Am Pult stand GMD Markus Huber. „Mit der Badischen Philharmonie, Chor und Extrachor des Theaters setzt Huber auf massive, leidenschaftlich aufgewühlte Chorszenen und die stark prononcierte Aufspaltung der Klangwelten, des düsteren Ortrud-Bezirks und der keusch-lichten Romantik um Elsa und Lohengrin“, so die BNN. „Auf ansprechendem Niveau bewegte sich der von Salome Tendies perfekt einstudierte Chor und Extrachor des Theaters Pforzheim“, meint der „opernfreund“. Und in der Pforzheimer Zeitung ist zu lesen: „Das Sänger-Ensemble zeigt eine im Großen überzeugende Leistung, und der Chor tritt als vital agierender Klangkörper hervor.“  Das Foto (Sabine Haymann) zeigt Davide Degano als Gottfried/Schwan, Reto Rosin als Lohengrin und Mitglieder des Chore.

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