28.01.2013 | Einen Zaubertrank, der den geliebten Menschen dazu bewegen soll, die Liebe zu erwidern: Den hat sich schon so mancher gewünscht - und auf dem Theater ist er auch nicht unbekannt. In Gaetano Donizettis "Melodramma in zwei Akten" besteht dieser Trank zwar nur aus Alkohol - aber er tut dennoch seine Wirkung, indem er den Liebenden Nemorino zum ersten Mal dazu bringt, der geliebten Adina (in Osnabrück eine Molkereichefin im Italien der 50er-Jahre), nicht mehr hinterher zu schmachten. Die Osnabrücker Inszenierung stand vor dem Problem, dass kurz vor der Premiere der Darsteller des Nemorino ausfiel. Aber Davide Giusti als "Einspringer" machte seine Sache sehr gut. Das Publikum spendete nicht nur ihm, sondern dem ganzen Ensemble reichlich Beifall. "Überhaupt liebt das Premierenpublikum die Produktion", schreibt die Osnabrücker Zeitung. Regisseur Guilermo Amaya taste sich "behutsam an Donzettis Oper heran" und Daniel Inbal am Pult des Osnabrücker Symphonieorchesters habe "einmal mehr die Fäden in der Hand". Ein "tolles Ensemble" hat der Rezensent der Ruhrnachrichten erlebt: "Das von Daniel Inbal ordentlich geleitete Orchester und der unaufdringliche Humor der Inszenierung machen Donizettis ‚Liebestrank‘ zu einem amüsanten Abend mit guten Pointen und hervorragenden Gesangsdarbietungen." Das Foto (Marek Kruszewski) zeigt Genadijus Bergorulko als Dottor Dulcamara.