"Les enfants terribles" an der Komischen Oper Berlin

"Les enfants terribles" an der Komischen Oper Berlin

16.07.2014 | Von Jean Cocteau stammt die Vorlage für diese Oper von Philip Glass. "Les Enfants Terribles" erzählt von einem Geschwisterpaar, das in einem seltsamen "Spiel" aneinander gebunden ist und keinem anderen Nähe erlaubt. Die Menschen, die Paul oder Lise ihre Zuneigung oder gar Liebe zeigen, werden in den zerstörerischen Sog dieses Geschwisterspiels hineingezogen. Am Schluss bleibt die Frage: Was war "Spiel", was "real"? An der Komischen Oper sitzt das Publikum mit den Akteuren zusammen auf der Bühne. "Der Weg des Publikums via Drehbühne zu zwei kurzen Szenen auf den Seitenbühnen und dem Löwenanteil der Handlung auf der Vorbühne ist der Clou dieser Produktion", berichtet die neue musikzeitung. Obwohl Glass‘ Oper als "Dance opera" bezeichnet wird, hat Regisseur Felix Seiler auf den Tanz komplett verzichtet. "Die Intensität der OpernsängerInnen, allen voran Katarina Morfa als Elisabeth, ersetzt nicht nur die artifizielle Attitüde von Ballettmitgliedern, sondern macht diese sinnlich durchaus entbehrlich." (nmz) Zum ersten Mal war überhaupt eine Oper des amerikanischen Minimal-Komponisten an einem Berliner Opernhaus zu erleben. Dass Musik des 20. Jahrhunderts "nicht zwangsläufig unzugänglich sein muss, beweist das Haus immer wieder", schreibt die Berliner Morgenpost. Die Komische Oper hat mit "Les Enfants terribles" eine äußerst erfolgreiche Saison beendet. Foto: Christian Marquardt

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