"La Vestale" in Dresden

"La Vestale" in Dresden

21.07.2013 | Zum Ende der Spielzeit gab die Semperoper weder Wagner noch Verdi. Vielmehr stand Gaspare Spontinis "La Vestale" auf dem Programm, eine Oper, die nur noch selten gespielt wird. Dabei feierte sie lange Zeit große Erfolge. Immerhin hatte sie den Sieg der Liebe und des freien Willens über die dogmatische und ungerechte katholische Kirche zum Inhalt: Die junge Vestalin Julia soll lebendig begraben werden, weil sie die heilige Flamme hat erlöschen lassen. Aber sie entrinnt ihrem Schicksal. - In Dresden entschied man sich für die französische Fassung und für eine konzertante Version. Das muss nicht immer "schädlich" sein: "Es war wieder einmal ein großer Opernabend, wenn auch nicht szenisch umgesetzt, aber auch nicht abgelenkt von eigenwilliger Inszenierung und Regie", schreibt der Neue Merker. "Diese konzertante Darbietung ist ein musikalisches Kleinod und ein schöner Kontrapunkt im Wagner-Jahr", urteilt das Opernnetz. Auch für den Chor gibt es viel Lob. Der Neue Merker schwärmt geradezu: "Eine wichtige Rolle spielen in dieser Oper die gewaltigen Chöre, die der Sächsische Staatsopernchor (…) in der 2. Aufführung mit bewundernswerter Homogenität und Ausdruckskraft bewältigte (Einstudierung: Pablo Assante). Großartig, wie sich der Chor immer mehr in religiösen Fanatismus hineinsteigert. Berührend der Frauenchor… Wie der gesamte Chor in einem großen Crescendo in der Unwetterszene eins wird mit dem Orchester und das Gewitter plastisch entstehen lässt, ließ den Atem stocken." Und das Opernnetz: "Der Sächsische Staatsopernchor ist von Pablo Assante punktgenau einstudiert, die Wechsel zwischen lyrischer Anteilnahme und dramatischem Schuldspruch werden exakt herausgearbeitet." Foto: Matthias Creutziger

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