17.01.2014 | "Ein zeitgenössischer Stoff. Ein anderer würde ihn vielleicht nicht gemacht haben, wegen der Sitten, wegen der Zeiten und wegen tausend anderer blöder Skrupel." Das sagte Giuseppe Verdi 1853 zu seiner "Traviata", die 1853 in Venedig uraufgeführt wurde, um dann ihren Siegeszug über die Bühnen der ganzen Welt anzutreten. Nun wurde sie im Mainzer Staatstheater gegeben - antizyklisch zum Verdi-Jahr: Anzeichen dafür, dass wir auch im Jahr 2014 auf Verdi nicht werden verzichten müssen. In Mainz jedenfalls feierte die "Traviata" große Erfolge. "Eine großartige Realisierung von Verdis ‚La Traviata‘ am Mainzer Staatstheater" schreibt die Frankfurter Rundschau und differenziert: "Makellos spielt das Staatsorchester und der Chor besticht mit Dynamik und Differenziertheit." Auch der FAZ-Rezensent anerkennt die Leistung des Mainzer Ersten Kapellmeisters und der Kollektive: "Florian Csizmadia beflügelte Chor und Orchester zu klangvoll-flexiblem Musizieren." Das Orchester sei "wie der exzellente Chor (…) Stimmungsträger, zum Beispiel zu den beiden von Nemirova genial gestalteten Aktwechseln auf offener Bühne", findet die Allgemeine Zeitung. Vera Nemirovas Inszenierung mit einem geteilten Bühnenbild und dem daraus sich ergebenden "Theater-im-Theater"-Effekt stößt wie die musikalische Leistung auf Begeisterung. "Eine großartige Realisierung von Verdis ‚La Traviata‘ am Mainzer Staatstheater" (Frankfurter Rundschau) oder "‘La Traviata‘ trifft in der grandiosen Inszenierung von Vera Nemirova den Geschmack des Publikums (Allgemeine Zeitung) lauten die Urteile. Das Publikum zeigte sich ebenso begeistert wie die Kritiker und applaudierte lang und laut. Das Foto (Martina Pipprich) zeigt Jürgen Rust als Gaston und Vida Mikneviciute als Violetta sowie den Chor des Mainzer Staatstheaters.