"La Bohème" ist eine durch und durch "Pariser Oper", die eine kleine Künstlerschar, ihre Liebe, vor allem aber auch ihr Leben in Armut und Kälte in der französischen Metropole darstellt. Zum Saisonauftakt hat das Weimarer Nationaltheater die beliebte Puccini-Oper auf den Spielplan gebracht: "ganz unverzuckert und jenseits aller Paris-Klischees", wie der MDR berichtet. Mit "Paris als Stadt der Liebe" sei es hier nicht weit her, berichtet auch die neue musikzeitung (nmz). Im Moment fasziniere sie die Oper mehr als das Schauspiel, erklärt Regisseurin Bettina Bruinier im Interview mit der Thüringer Allgemeine, "weil sich darin viele neue Erfahrungen für mich eröffnen. Den Umgang mit dem ganzen Opernapparat, also zum Beispiel auch den großen Ensembles Chor und Orchester, finde ich spannend." Und er ist ihr offenbar gelungen. In ihrer "bewusst Distanz schaffenden und auf die Akteure verweisenden Bühnen-Ästhetik entwickeln sich die Massenszenen im zweiten Akt aus eingefrorenen Menschen-Bildern, schaffen aber gleichwohl so etwas wie eine eigene atmosphärische Opulenz. Opernchor (Markus Oppeneiger/Tobias Kruse) und Schola Cantorum Weimar (Cordula Fischer) sind hier voll bei der Sache und machen das ganz ausgezeichnet", urteilt die neue musikzeitung. Mit Massimo Zanetti stehe ein pucciniaffiner und in Sachen italienische Oper weltweit dirigierender Landsmann Puccinis am Pult der Staatskapelle Weimar. "‘La Bohème‘ - ein vielversprechender Start in die neue Theatersaison", lautet das Fazit der Thüringer Allgemeine, das der nmz: "Weimar kann einen sowohl szenisch als auch musikalisch gelungenen Saisonauftakt verbuchen." Foto: Kerstin Schomburg