"la bianca notte" in Hamburg

Simone Young verabschiedet sich mit einer Uraufführung von der Hamburgischen Staatsoper. Und mit einem Genre, mit dem sie auch gestartet ist: der Künstleroper. Stand zu Beginn ihrer Zeit als Intendantin Hindemiths „Mathis der Maler“ auf dem Programm, war nun Beat Furrers „la bianca notte“ zu sehen, ein Werk, das sich auf den italienischen Dichter Dino Campana und dessen einziges Buch, die „canti ofici“ bezieht. Das Werk erzählt nicht wirklich eine Geschichte, vermittelt aber durch seine musikalischen Bilder einen Eindruck vom Leben des Dichters; die letzten 14 Jahre verbrachte dieser in einem Irrenhaus. Die Hamburgische Staatsoper zeigt beeindruckende Bilder. „Die Produktion sieht beeindruckend aus, das steht mal fest. Der Bühnenbildner Jeremy Herbert spielt ausgiebig mit der Geometrie, mit quadratischen, furnierten Platten und Quadern aus Stahlstreben, die sich in abstrakten Figuren bewegen“, schreibt das Hamburger Abendblatt. Furrer hat dem Chor in seinem Werk eine wichtige Rolle eingeräumt. „Vor allem für den Chor der Hamburgischen Staatsoper ist das Werk eine Herausforderung“, schreibt die Welt und zitiert den Komponisten: „Gerade bei den Chorpassagen kommen die rhythmischen Figuren besonders zum Einsatz. Das Dialogisieren ist aneinandergeschnitten, aber jeder bleibt in seiner Welt. Dadurch entsteht eine metarhythmische Struktur." Und das hat der Chor in Hamburg bestens umgesetzt, findet das Abendblatt: „Der Staatsopernchor, von Eberhard Friedrich hervorragend vorbereitet, klingt berückend.“ Das Foto (Jörg Landsberg) zeigt Tómas Tómasson als Dino) und Golda Schultz als Sibilla.

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