17.04.2013 | Um den Tod geht es in Viktor Ullmanns Oper "Der Kaiser von Atlantis", die 1942 im Konzentrationslager Theresienstadt entstand. Die geplante Aufführung konnte nicht mehr realisiert werden, weil Komponist und Librettist 1994 nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurden. Uraufgeführt wurde die Oper dann erst 1975. Seither ist sie auf manchem Spielplan deutscher Theater zu finden, nun auch auf dem des Musiktheaters im Revier (MiR). Der Tyrann Overall legt sich mit dem Tod an, so dass dieser seine Arbeit verweigert. Schließlich muss der Kaiser ihn anflehen, die Menschen wieder sterben zu lassen. Die Bedingung: Er muss als erster sterben… "Viel Beifall für eine musikalisch glänzende und inszenatorisch angemessen zurückhaltende Aufführung", konstatiert die WAZ. Dem Regisseur Carsten Kirchmeier gelinge eine "zeitlose Sicht auf eine Barbarei, der am Ende selbst der Tod den Dienst versagt". Das MiR-Jugendorchester bewältigte den Orchesterpart, auch auf der Bühne standen teils junge Nachwuchssänger. "Was junge Talente zu leisten imstande sind, das wird vom MiR-Projekt nachhaltig unter Beweis gestellt", urteilt "theater pur". Die Ruhrnachrichten erkennen in der Produktion mit jungen Künstlern "eine enorme Leistung, die, als kulturelles Vorbild in unserem Land, gar nicht hoch genug bewertet werden kann". Foto: Pedro Malinowski