19.11.2014 | "In diesem Königsdrama überlebt nur, wer auf der Klaviatur der Macht zu spielen versteht oder sich kompromisslos der Staatsräson beugt." So lesen wir es auf der Webseite des Theaters Bremerhaven, das sich an die Herausforderung gewagt hat, Verdis "Don Carlos" (in der kürzeren vieraktigen Fassung) auf die Bühne zu bringen. Regisseur Christian von Götz, gleichzeitig Bühnenbildner, zeichnet einen düsteren Rahmen um das Geschehen, in dem sich private und politische Interessen immer wieder vermischen. "Wie heute werden Menschen unvorstellbar verletzt [...]. Dass diese Verletzungen mit ihren Folgegefühlen wie Rache, Zorn, Angst dann allgemeingültig werden können, das leistet diese Inszenierung beispielhaft und spannend vom ersten bis zum letzten Takt", schreibt die Kreiszeitung. "Von Götz (…) wollte im ‚Don Carlo‘ das Romantische, das Schauerliche und das Unheimliche besonders betonen", kommentiert der "opernfreund". Musikalisch gelang der "Don Carlos" auch. Bis auf eine Ausnahme wurden alle Partien aus dem Ensemble besetzt. "Man hört Sängerleistungen von allen, die allein eine Reise nach Bremerhaven lohnen würden", findet die Kreiszeitung. "Marc Niemann führte seine erste Opernpremiere als neuer Generalmusikdirektort zum glanzvollen Erfolg", urteilt die Nordsee-Zeitung. Und der opernfreund schreibt: "Chor und Extrachor sind beim Autodafé besonders gefordert. Jens Olaf Buhrow hat seine Sängerinnen und Sänger hörbar bestens vorbereitet." Foto: Heiko Sandelmann