19.04.2011 | Diese opera seria litt lange Zeit unter dem falschen Urteil, unzugänglich und sperrig zu sein. Doch Mozart hat hier eine seiner besten Opern geschrieben: Alfred Einstein sprach von einem "musikalischen Rausch: eine wahre Explosion musikalischer Erfindungskraft". Es ist die Geschichte von Idomeneo, der - nach einem "Deal" mit dem Meeresgott Poseidon diesem eigentlich seinen Sohn opfern müsste. In Mozarts Oper hat der Gott nach langen Wirren, Ängsten und viel Opferbereitschaft ein Einsehen: Idamante, Idoemeneos Sohn, darf nicht nur am Leben bleiben, sondern auch seine geliebte Ilia heiraten. Bei Mozart siegt die Überzeugung, dass es den vernunftbegabten, lernfähigen freien Menschen gibt, der sich von willkürlichen Spielzügen machtverliebter Götter befreien kann. "Musikalisch hervorragend" nennt das Online Musik Magazin den Chor: "Stimmlich ist der Chor unter der Leitung von Jens Bingert sehr präsent und meistert stimmgewaltig und homogen die für Mozart doch eher untypische umfangreiche Aufgabe." Die Personenregie (Inszenierung: Constanze Kreusch) wird allerdings stark in Frage gestellt, ebenso wie die Kostümauswahl. Musikalisch zumindest war diese von Hilary Griffiths geleitete Premiere aber ein großer Erfolg. Das Foto (Stratmann/www.wuppertaler-buehnen.de) zeigt: Joslyn Rechter, Elena Fink, Robert Chafin und Sängerinnen und Sänger des Chores.