„Hattrick“ – das sind im Ballsport drei aufeinanderfolgende Treffer durch einen Spieler. Im Münchner Gärtnerplatztheater sind diese Spieler die Choreografen Jo Strømgren, Marco Goecke und Jacopo Godani mit ihren „Drei Fußballstücken“ in der Reithalle. Fußball und Ballett: Da gibt es viele Gemeinsamkeiten, die sportliche Höchstleistung etwa, die den Protagonisten abverlangt wird, eine Form von Körperkult oder auch die „Vermarktung“ des physischen Könnens. „Fußball als massentaugliches Ballett, Ballett als bedingungsloser Leistungssport – was letztlich fasziniert, ist das Können im Spiegel des eigenen Unvermögens, ob in der Sportarena oder auf der Theaterbühne.“ So lesen wir es in der Programmankündigung des Theaters. Manches wird hier auch entzaubert, beispielsweise durch den Ex-Fußballer, der nun im Rollstuhl die Spiele verfolgt, oder durch eine Duschszene, „in der die Nacktheit der Interpreten auch etwas von Verletzlichkeit offenbart“, wie es die Deutsche Bühne beschreibt. „Ein gelungener tanztheatralischer Spaß mit Tiefgang“, urteilt die neue musikzeitung. „Ganz klar, diese Aufführung hat sich nicht zum Ziel gesetzt, die Welt zu verändern, den Planeten zu einem besseren Ort zu machen. Es war eine Idee, die wir hatten, die uns Spaß gemacht hat“, erklärt Jo Strømgren im Interview mit der abendzeitung. Diesen Spaß auf das Publikum zu übertragen, ist ja schon eine Leistung! Das Foto (Marie-Laure Briane) zeigt Sandra Salietti, Russell Lepley, Giovanni Insaudo, Anna Calvo, Davide Di Giovanni und Isabelle Pirondi.