"Großstadt-Triptychon"

"Großstadt-Triptychon"

19.01.2012 | Stefan Wolpe, Kurt Weill, Edmund Nick: Das sind die Komponisten des ehrgeizigen Bühnenprojekts, das das Musiktheater im Revier jetzt realisierte. Alle drei Einakter handeln in und von der Großstadt, ihre Entstehungszeit fällt in die zweite Hälfte der 1920er-Jahre, die als "golden" galten, bevor sie sich in der Weltwirtschaftskrise verloren und schließlich abrupt und bitter in die Herrschaftszeit der Nationalsozialisten übergingen. Während Wolpes Werk vom alternden Zeus handelt, der sich in Berlin auf die Suche nach der Königstochter Europa begibt, versetzen Weill und sein Partner Bert Brecht ihre Handlung in die Stadt Mahagonny, wo alle Ideale der Zügellosigkeit und Habsucht gewichen sind. Edmund Nick schließlich stellt gemeinsam mit Erich Kästner den großstädtischen Durchschnittsmenschen namens Schmidt in den Mittelpunkt seines Werks. Dieses "Großstadttriptychon" hat die Choreografin (und zukünftige Ballettdirektorin am Haus) Bridget Breiner in Gelsenkirchen zu einem Bühnenerlebnis gemacht, welches Oper und Tanz miteinander verbindet. So werden die Chorsänger zum Beispiel auch choreografisch eingesetzt - und bewältigen diese Aufgabe mit großem Geschick. Für Breiner war dies "eine immense Aufgabe, die sie ideenreich löste und perfekt bewältigte", so die Ruhr-Zeitung, die darüber hinaus von einem "sicher agierenden Solisten- und Chor-Team" und "stilsicher spielenden Musikern" unter der Leitung von Clemens Jüngling zu berichten weiß, "der die Zügel des oft turbulenten Geschehens sehr souverän und temperamentvoll im Griff hat". Begeisterter Beifall des Gelsenkirchener Publikums!