17.07.2013 | Kann der Holländer Erlösung finden? Diese Frage will Regisseur Toni Burkhardt mit seiner Interpretation des "Fliegenden Holländer", die im Rahmen der Thüringer Schlossfestspiele Sondershausen ihre Premiere feierte, nicht beantworten. Auch Wagner habe dies offen gelassen, so Burkhardt im Programmheft-Interview. Wagner selbst hat die Gestalt des Holländers als "das mythische Gedicht des Volkes" bezeichnet: "ein uralter Zug des menschlichen Wesens spricht sich in ihm mit herzergreifender Gewalt aus." Für das Theater Nordhausen ist es ein kleines Wagnis, sich dieser großen Wagner-Oper anzunehmen, zumal im Freien auf der Schlossbühne Sondershausen. Die Schiffskulisse passte sich hier allerdings perfekt ein. "Die Aufführung war eine große Herausforderung für das Ensemble und die technischen Kräfte und sie wurde gemeistert", kommentiert die Neue Nordhäuser Zeitung, die den Festspielen mit diesem "Holländer" einen "großartigen Auftakt" attestiert. Auch die Thüringer Allgemeine hat viel Lob für Inszenierung, Orchester und Solisten - vor allem aber für den Chor: "Vor allem ist es auch der Auftritt des Chores - Opernchor des Theaters Nordhausen und Extrachor der Thüringer Schlossfestspiele Sondershausen -, der diese Aufführung unvergesslich werden ließ. Vor allem im dritten Akt wird mit dem Matrosenchor eines der stärksten Bilder des Abends erzeugt: Das scheinbar kräftige Lied der Matrosen Dalands wird langsam überlagert, ja geradezu aufgesogen von den unwirklichen Klängen aus dem Holländerschiff…" Das Premierenpublikum zeigte sich begeistert und die Veranstalter dürfen über den Kartenverkauf der weiteren Veranstaltungen mehr als zufrieden sein. Foto: Tilmann Graner