"Der Fliegende Holländer" in Kiel

"Der Fliegende Holländer" in Kiel

06.02.2013 | Der Kieler Generalmusikdirektor Georg Fritzsch steht selbst am Pult bei der Neueinstudierung von Wagners - im Vergleich recht kurzen - Bühnenwerk "Der Fliegende Holländer". Vor zehn Jahren wurde das Werk zuletzt in der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt inszeniert. Diesmal hat Carlos Wagner Regie geführt. Beide künstlerischen Leiter "tauchen der ‚Romantischen Oper‘ (…) psychoanalytisch auf den Grund", wie es in den Kieler Nachrichten heißt. Ob der "Holländer" gar so romantisch ist, sei dahingestellt. Die Rezensentin des NDR jedenfalls bilanziert den Abend: "Ein schlüssiges Regiekonzept, das mit romantischen Ungereimtheiten geschickt aufräumt und Wagnersche Rollenklischees außer Kraft setzt. Todessehnsucht als gesellschaftskritische Heilsperspektive statt Erlösung des verwünschten Seemanns durch Weibertreue." Die Kieler Nachrichten berichten vom "musikalisch präzise von Barbara Kler einstudierte[n] Opern- und Extrachor" und schreiben über das Orchester: "Die Philharmoniker klingen auffällig entschlackt, lassen den Singstimmen ohne schwere Wogen und Gischtnebel Platz, packen aber oft genug auch aufgeregt zu". Schließlich, so die Kieler Nachrichten, "hört und sieht man aber einen diskussionswürdigen Beitrag zum Wagner-Gedenkjahr". Viel Beifall, wenig Unmut über den Wagner-Abend im Norden.

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