13.09.2011 | "Wenn es so etwas wie eine deutsche Nationaloper gäbe, dann wäre es Beethovens einzige Oper ‚Fidelio‘, die Geschichte einer spektakulären Gefangenenbefreiung aus der Zeit der französischen Revolution." So zu lesen in der Vorankündigung des "Fidelio" am Hessischen Staatstheater in Wiesbaden. In der Tat hat die Oper, die die Vision einer gerechten Welt auf die Bühne bringt, als Parabel für die Anklage vieler Diktaturen, Regime und rechtloser Zustände gedient. Beethoven selbst sah sein Werk als "Rettungs- und Befreiungsoper". Der Komponist wollte hier seine Ideen von politischer Freiheit, von Gerechtigkeit und Brüderlichkeit manifestieren. Die Inszenierung des aus Graz stammenden Hans Hollmann findet in der Kritik der FAZ keinen Beifall. "Statisches Stehen an der Rampe ohne sinnfällige räumliche Beziehung oder gar ausdeutende Personenführung" wird ihr konstatiert. Gelobt wird dagegen das Orchester unter der musikalischen Leitung von Marc Piollet. Dieser zeige "ein untrügliches Gespür für die Anbahnung neuer Entwicklungen und hebt diese durch die Modellierung der auslösenden rhythmischen und melodischen Wendungen ins Bewusstsein", ist dort zu lesen. (Foto: Martin Kaufhold)