"Fidelio" in Hildesheim

"Fidelio" in Hildesheim

26.05.2014 | Das Theater für Niedersachsen erinnert mit seiner Neu-Inszenierung von Beethovens "Fidelio" an die Uraufführung der heute meist gespielten dritten Fassung vor genau 200 Jahren in Wien. Regisseur und Dirigent haben sich dabei für das neu gestaltete Libretto von Friedrich Dieckmann entschieden, das dieser 1970 im Magazin "Theater der Zeit" (erschien in der DDR) veröffentlich hatte. Es sei ein Versuch gewesen, "die gesprochenen Dialoge dieser ‚opéra comique‘ in einer Weise neu zu fassen, die die Handlung von dem zensuriellen Druck freisetzte, der von Anfang an (…) auf ihr gelegen hatte", erklärt Dieckmann im Interview. Allerdings durfte diese Fassung dann in der DDR auch nicht gespielt werden. So viel zur Zensur… Nun aber in Hildesheim. Regisseur Guillermo Amaya siedelt das Werk im Spanien der 1820er-Jahre an. "Um die Frage zu beantworten, ob Amayas Konzept gelungen ist: Ja. Und zwar außerordentlich. Es ist eine Produktion bei der (…) einfach alles stimmt", schreibt die Hildesheimer Allgemeine Zeitung. Amaya habe ausgesprochen genau, an der Musik orientiert, inszeniert. Und weiter: "Die Produktion konnte aber nur ein Erfolg werden, weil dem Regisseur hervorragende Sängerdarsteller zur Verfügung standen: ein Gesangsensemble wie aus einem Guss." Stehende Ovationen belohnten den Kraftakt in Hildesheim. Das Foto (Dirk Opitz) zeigt Uwe Tobias Hieronimi als Don Pizarro und Herren des Opernchors.

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