08.04.2013 | Regisseur Johannes Erath setzt in Tschaikowskys "Eugen Onegin" auf ein Einheitsbühnenbild und, wie es derzeit gerne gemacht wird, auf Videoprojektionen. Diese zeigen am Mainzer Staatstheater die weite russische Landschaft als Hintergrund für das Geschehen um den Lebemann Eugen Onegin, der zu spät nach der wahren Liebe greift und dann leer ausgeht. Die Personen der Oper befinden sich auf einer Art Zeitreise, selbst Lenskij ist auch nach seinem Tod im Duell noch präsent. "Der Regisseur Johannes Erath und die Bühnenbildnerin Katrin Connan haben Tschaikowskys russische Seelenlandschaft beherzt aufgeräumt", schreibt die Allgemeine Zeitung Mainz. Insgesamt gelinge "eine musikalisch wie szenisch fesselnde Premiere". Die Frankfurter Rundschau schreibt: "In Mainz setzt Erath die agilen Solisten und den Opernchor klug in Bewegung, mit innigen Begegnungen und ansehnlichen, teils gewitzten Ballszenen." Zugleich allerdings mache "er es sich unsinnig schwer". Musikalisch gibt es weithin großes Lob: Über eine "Inszenierung, die von einer starken Ensemble- und Chorleistung getragen" werde, schreibt die Allgemeine Zeitung Mainz. Und die Frankfurter Rundschau berichtet von einem " musikalisch ohnehin süßen, gleichwohl nicht überzuckerten Abend", der "ein Meisterstück des Ersten Kapellmeisters Florian Csizmadia" sei. Selbst der kritische Rezensent der FAZ erkennt "vereinzelte große musikalische Momente". Das Publikum war weniger kritisch, reagierte mit viel Beifall vor allem für die musikalische Leistung. Das Foto (Martina Pipprich) zeigt Ensemble- und Chormitglieder.