21.02.2014 | Eine karge Bühne vermittelt einen Eindruck von der emotionalen Kälte, die in weiten Teilen der Oper "Eugen Onegin" zu spüren ist. Eugen Onegin findet erst ganz am Schluss - und zu spät - zur wahren Liebe. Tatjana ist inzwischen mit einem anderen verheiratet… Auf der Erfurter Bühne gibt sie dem Mann, den sie immer noch liebt, sogar eine deftige Ohrfeige. Ganz zu Beginn blickt Onegin zurück auf das Geschehen, da ist er schon "fertig mit der Welt". "Kraftvoll und subtil" sei die Eugen Onegin-Premiere in Erfurt gewesen, schreibt "Der neue Merker". Regisseur Hermann Schneider gelinge es "vorzüglich, das tiefe Lebensgefühl des russischen Landadels im 19. Jahrhundert auf die Erfurter Bühne von heute zu übertragen", schreibt die Thüringer Allgemeine. Musikalisch ist dieser "Eugen Onegin" ebenfalls ein Erfolg. Richard Carlucci als Lenski erhält langen Szenenapplaus und Bravo-Rufe. "Das Orchester unter der Leitung von Peter Feranec wechselt souverän zwischen den wuchtigen und pompösen Partien zu den zarten, leisen Klängen", lesen wir in der Thüringer Allgemeine. Und der Chor? "Sehr überzeugend präsentiert sich der Chor unter der Leitung von Andreas Ketelhut und der Choreografie von Sten Miteis. Gerade diese Chorszenen verstärken den Fluss der Inszenierung." Das schreibt "Der neue Merker". Und die Thüringer Allgemeine berichtet: "Besonders eindrucksvoll sind die großen Ball-Szenen mit dem - auch gesanglich hervorzuhebenden - Erfurter Opernchor." Das Foto (Lutz Edelhoff) zeigt Ilia Papandreou als Tatjana und Mitglieder des Chores.