"Die Drehung der Schraube" in Coburg

"Die Drehung der Schraube" in Coburg

16.11.2012 | Eine Kammeroper ist Benjamin Brittens "Die Drehung der Schraube", die am Landestheater Coburg jetzt in deutscher Sprache Premiere hatte. Als Vorlage wählte der Komponist die gleichnamige Erzählung von Henry James: Ein Kindermädchen übernimmt guten Mutes die Erziehung zweier Waisenkinder und erlebt dabei eine "Geistergeschichte", deren Schrecken mit der Zeit immer mehr zunimmt. Die Geister, denen die junge Gourvernante hier begegnet, scheinen von den Kindern Besitz ergreifen zu wollen: eine beängstigende und gruselige Handlung nimmt ihren Lauf. Bis zum Schluss bleiben etliche Hintergründe unklar, Fragen unbeantwortet. Fest steht aber, dass der Komponist die steigende Spannung in seiner Musik meisterhaft umgesetzt hat und dass das Coburger Landestheater seiner Aufgabe mehr als gerecht wurde. Nur 13 Orchestermusiker bewältigen die Partitur. "Dieser Abend lebt von einem bemerkenswert homogen agierenden Darsteller-Sextett, das jederzeit gleichermaßen in Gesang wie Spiel beeindruckt", schreibt das Coburger Tageblatt. Gelobt wird sowohl die Regiearbeit: "Urte Regler folgt in ihrer Inszenierung mit feinem Gespür den geradezu sprechenden Nuancen von Brittens Partitur", wie auch die musikalische Leistung: "Am Dirigentenpult wird Coburgs Generalmusikdirektor Roland Kluttig regelrecht zum Klangregisseur dieser Aufführung, der scheinbar mühelos alle musikalischen Fäden souverän in der Hand hält." Das Coburger Publikum bedachte diese spannungsreiche und geisterhafte Premiere mit viel Applaus. Foto: Andrea Kremper