"Don Giovanni" in Stuttgart

"Don Giovanni" in Stuttgart

27.07.2012 | Mit einem multimedialen "Don Giovanni"-Spektakel hat sich die Oper Stuttgart in die Theaterferien verabschiedet. "Oper am See" heißt die Devise: Kulisse für Mozarts Oper über den ewigen Verführer ist der Eckensee. Verbunden mit der Premiere war ein Public Viewing im Schlossgarten vor dem Opernhaus. Außerdem gab es die Möglichkeit, die Oper live im Fernsehen (3sat) mitzuverfolgen, im SWR war die Live-Übertragung mit Einwürfen und Gesprächen von und mit Harald Schmidt zu genießen - und im Internet konnte der Zuschauer aus 6 Kameras selbst auswählen, welchen Blick auf das Bühnengeschehen er werfen wollte. Es war die dritte Inszenierung von Andrea Moses, Stuttgarts Leitender Regisseurin, in dieser Spielzeit. Als "heiter-ironisch" bezeichnet die Stuttgarter Oper selbst die Inszenierung, die einen in die Jahre gekommenen Don Giovanni zeigt, dessen beste Zeit offensichtlich vorüber ist. Es dirigiert der Dessauer GMD Antony Hermus - und er macht seine Sache gut. "Getragen werden die Sänger vom umsichtigen Dirigenten Antony Hermus", heißt es in der Stuttgarter Zeitung, die auch die Regiearbeit lobt: "Die Charakterisierung der Protagonisten und ihrer Beziehungen ist die Stärke der Inszenierung." Der Rezensent der FAZ konzentriert sich mehr auf das mediale Ereignis und gibt Harald Schmidt gute Noten für den ersten Teil, während er im zweiten Teil den Flop des Moderators erlebt. "Das Konzept war ganz nach Schmidts Geschmack - es gab nämlich keins", heißt es zunächst. Im zweiten Teil gibt es "nur noch ein paar müde Zwischenkommentare (…), was aber auch nicht weiter schade ist, da die Sänger und das Stuttgarter Opernorchester unter dem sehr inspirierten Dirigat von Antony Hermus dem Erzverführer Don Giovanni eine musikalisch mitreißende Höllenfahrt bereiten." Das Foto (Martin Sigmund) zeigt Shigeo Ishino als Don Giovanni und Rebecca von Lipinski als Donna Elvira.

Zur Premierenübersicht