26.10.2011 | Giuseppe Verdis wohl düsterste Oper "Don Carlo" hatte an der Deutschen Oper Berlin Premiere. Das nach dem gleichnamigen Trauerspiel von Friedrich Schiller entstandene Werk erlebte eine Vielzahl von Umstellungen durch den Komponisten selbst. Donald Runnicles (Musikalische Leitung) und Marco Arturo Marelli entschieden sich für die häufig gespielte vieraktige Version. In der Inszenierung von Marelli sei "Don Carlo" zum ersten Mal deutlich als durch und durch politisches Musikdrama zu erleben, heißt es in der Berliner Morgenpost. In der Tat geht es nicht nur um die unglückliche Liebe des Titelhelden zu seiner Stiefmutter, sondern auch um die Antagonie zwischen dem Festhalten an alten, autokratischen Strukturen, repräsentiert durch König Philip, und einer moderneren liberalen Auffassung der Staatsführung, wie sie von Don Carlo, vor allem aber von seinem Freund, dem Marquis von Posa, gefordert wird. Beurteilt die Presse die Inszenierung sehr unterschiedlich, so stößt die musikalische Leistung fast überall auf positive Resonanz, auch die des Chores: "Der Chor, von William Spaulding einstudiert, sang schöner, flexibler als in den letzten Jahren", schreibt die Berliner Zeitung. "William Spauldings Chöre sind wie stets eine Pracht", ist der Zeitung "Die Welt" zu lesen. Foto: Barbara Aumüller im Auftrag der Deutschen Oper Berlin