18.02.2013 | Im Sommer 2010 wurde Wolfgang Rihms Musiktheaterwerk "Dionysos" bei den Salzburger Festspielen uraufgeführt und wurde anschließend als "Uraufführung des Jahres" gefeiert. Nun hat das Heidelberger Theater eine Zweitinszenierung gewagt und damit einen echten Treffer gelandet. "‘Dionysos‘ ist vielleicht von allen Opern, die Rihm bisher schrieb, die mit dem größten Überwältigungspotenzial", hat Eleonore Büning in der Zeitschrift "Opernwelt" anlässlich der Uraufführung geschrieben. Für die Hauptperson "N." in "Dionysos" hat es verschiedene Deutungen gegeben: Steht sie für Nietzsche, nach dessen "Dionysos-Dithyramben" Rihm sein Werk geschaffen hat - oder einfach für einen "Niemand"? Deutungen und Interpretationsmöglichkeiten bietet "Dionysos" allemal. In Heidelberg ist die Deutung sowohl szenisch als auch musikalisch gelungen. "Ein kleines Theater riskiert die Zweitaufführung von Wolfgang Rihms ‚Dionysos‘ und beeindruckt szenisch wie musikalisch… Über die instrumentalen Qualitäten in der Provinz kann man nur staunen", schreibt die FAZ. "Mit der Zweitaufführung von Wolfgang Rihms Opernfantasie ‚Dionysos‘ ist dem neuen Heidelberger Operndirektor Heribert Germeshausen zweifellos ein musikalischer Triumph gelungen", war auf Deutschlandradio zu hören; Regisseur Ingo Kerkhof wurde als "kluger Regisseur mit Händchen fürs präzise Erzählen kleiner Geschichten" gewürdigt. Das Darmstädter Echo wusste auch über den Chor zu berichten: "Die Schönheit der Musik ist ebenso wie deren Expressivität bei Heidelbergs Generalmusikdirektor Yordan Kamdzhalov und seinen fulminant musizierenden Philharmonikern, aber auch dem auch darstellerisch präsenten Chor und Extrachor des Theaters Heidelberg in besten Händen." Das Foto (Florian Merdes) zeigt Peter Popig (Das Kind), Sharleen Joynt (1. hoher Sopran/"Ariadne"), Namwon Huh ("Ein Gast"/"Apollon"), Holger Falk (N.) sowie Mitglieder des Chors.