"Dionysos" an der Berliner Staatsoper

"Dionysos" an der Berliner Staatsoper

20.07.2012 | Vor zwei Jahren erlebte Wolfgang Rihms Oper "Dionysos" in Salzburg ihre Uraufführung. Nun wurde sie nach Berlin, ins Ausweichquartier der Staatsoper Unter den Linden, transferiert. Die Inszenierung stammt von Pierre Audi, mehr Beachtung allerdings findet das Bühnenbild des vielseitigen Künstlers Jonathan Meese, das auch in Salzburg schon für zahlreiche Kommentare sorgte. Die Webseite der Staatsoper präsentiert eine Handlungsbeschreibung, doch spielt sich Vieles auch im Inneren der Figuren, dargebracht eher in der Rihmschen Musik denn in einer "Handlung", ab. Es geht um die Figur "N." und seine Begegnungen, insbesondere mit Ariadne und mit einer Person namens "Ein Gast", mit der er immer wieder zusammentrifft. "Ein wunderbares Beispiel modernen Musiktheaters", schreibt die taz: "Mit Rihm und Meese haben zwei kongeniale Kinder zu einer hinreißend fröhlichen und unterhaltsamen Aufführung zusammengefunden, der gar nichts heilig ist." "Die Staatskapelle Berlin zeigte sich in Bestform", war im NDR zu hören. Besonderes Lob in den Medien gab es für das Dirigat Ingo Metzmachers. Metzmacher "leitet das Orchester mit dem Höchstmaß an Verständnis und Leidenschaft an" (Berliner Morgenpost), "dirigiert - mit glühender Begeisterung" (Tagesspiegel), "lässt in allen Anspielungen den inneren Zusammenhalt der Rihmschen Musik spürbar werden und findet unter der Oberfläche einen weiträumigen Schwung, der die Partitur zusammenhält" (Berliner Zeitung). Für einen weiteren musikalischen Hochgenuss sorgte Mojca Erdmann, die wie in Salzburg die äußerst diffizile Rolle der Ariadne beeindruckend bewältigte. "Ein wichtiges Werk", findet die Braunschweiger Zeitung. Das Foto (Ruth Walz) zeigt Georg Nigl als N. mit dem Staatsopernchor.

Zur Premierenübersicht