"Carmen" an der Komischen Oper Berlin

"Carmen" an der Komischen Oper Berlin

30.11.2011 | Im Bayreuther Sommer wurde er mit seiner "Tannhäuser"-Inszenierung noch aufs Schärfste kritisiert. Nun hat Regisseur Sebastian Baumgarten an der Komischen Oper Berlin die "Carmen" inszeniert und erntete nichts als begeisterten Beifall. Sehr aktuell mutet seine Interpretation der berühmten Bizet-Oper an: Lässt er doch weder heruntergekommene Mietskasernen in Spanien und zerstörte Bankgebäude noch Vertreter der "Occupy"-Bewegung aus. Dabei gelingt es ihm, die Oper auch humorvoll zu gestalten, so dass das Publikum an einigen Stellen im wahrsten Sinne etwas zu lachen hatte. "Einmal mehr machte die Komische Oper Berlin deutlich, dass sie in Sachen Regietheater eine Führungsrolle beanspruchen darf - auch wegen der fulminanten Sänger-Darsteller", hörte man in der Kritik des Bayerischen Rundfunks (BR 2). Baumgarten selbst weist im Gespräch auf die großartige Ensemble-Leistung hin und weiß sehr wohl, dass er eine solche Regiearbeit längst nicht in allen Häusern hätte realisieren können. Yordan Kamdzhalovs Dirigat "passte perfekt zur zupackenden Lesart von Baumgartens Regie", weiß der Rezensent vom BR außerdem zu berichten. Und nmz online konstatiert: "Den Verzicht auf den Kinderchor im ersten Akt macht der von André Kellinghaus einstudierte Chor der Komischen Oper Berlin in gewohnter Spielfreude und Klangpracht durchaus wett." Foto: Iko Freese

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