"Der Barbier von Sevilla" in Bremerhaven

"Der Barbier von Sevilla" in Bremerhaven

08.11.2013 | Das Foto lässt es schon ahnen: Regisseur Christian von Götz verlegt Rossinis Erfolgsoper in die Zeit der (19)68er: Bunte Hippies stehen auf der Bühne und ziehen sich auch mal eine Nase Koks rein. Sie feiern Rossinis 100. Todestag. Der Regisseur bringe "eine Hymne an die Jugend auf die Bühne, die vom Sieg des jungen Liebespaares und der Befreiung von der Bevormundung durch die Alten handelt", kündigt das Theater Bremerhaven an. "Das hätte wirklich böse in die Schlaghose gehen können", schreibt passenderweise die Kreiszeitung: "Aber es ging. Sogar sehr gut!" Der Regisseur "entstaubt" die Oper zwar (Nordwest Zeitung), belässt sie aber im Großen und Ganzen in der Rossinischen Fassung. Die bunte Hippieschar proklamiert die freie Liebe, aber am Ende finden - ganz im Sinne der Originalfassung - die Paare gut bürgerlich zueinander: Graf Almaviva kriegt seine Rosina und Marcellina den Bartolo. "Hier geht es nicht um intellektuelle Überfrachtung, sondern um die Feier Rossinis auch als großen Humoristen", schreibt die Kreiszeitung und lobt auch die musikalische Leistung: "Stefan Veselka führte das Städtische Orchester Bremerhaven mit Esprit durch den Abend, der Herrenchor des Stadttheaters ließ sich von der allgemeinen Spielfreude anstecken." Von einer "sehenswerten Inszenierung" berichtet der Weser Kurier. Das Publikum spendete viel Beifall. Das Foto ( Heiko Sandelmann) zeigt Mitglieder des Ensembles.

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