21.06.2013 | Geradezu euphorisch feierten Medien wie Publikum Paul Abrahams Operette "Ball im Savoy", die jetzt in der Komischen Oper quasi wiederentdeckt wurde. Die Handlung erinnert von Ferne an die "Fledermaus" und enthält alles, was eine gute Operette braucht: Liebe und Seitensprünge, Verkleidung, Vertuschung, Verwechslung, einen Ball mit Tanz und Heimlichkeiten im Séparée - und eine vergnügliche Versöhnung am Schluss. Vor allem aber eine schmissige jazznahe Musik, die das Publikum vor 80 Jahren ebenso begeisterte wie das heutige. Das tragische Schicksal des jüdisch-ungarischen Komponisten Abraham, der erst in Budapest, dann in Berlin ungemein erfolgreich war, zu Beginn des Nazi-Regimes aber erst nach Budapest, später nach New York auswandern musste und dort schwer erkrankte, ist eine andere Geschichte… Die Komische Oper jedenfalls hatte den richtigen "Riecher" - und mit Barry Kosky offenbar den richtigen Regisseur. Sie "reißt das Stück und seinen Komponisten aus dem leidigen Vergessen zurück und installiert ihn … als habe es noch nirgendwo auf der Welt ein vergleichbares Spektakel gegeben. Hat es auch nicht!" schwärmt die Berliner Morgenpost und lobt die "immer lustig wagemutige Inszenierung". "Dieser Abend wird Kult…", schreibt die FAZ. "Es stimmt einfach alles: Sänger, Bühne, Kostüme, eine mitreißend temporeiche Inszenierung aus der Hand des Intendanten!" Das Foto (Iko Freese/drama-berlin) zeigt Dagmar Manzel als Madeleine de Faublas und Mitglieder des Ensembles.