01.06.2012 | Als derzeit jüngster deutscher Generalmusikdirektor begann Cornelius Meister seine Zeit am Heidelberger Theater. Nun verabschiedet sich der immer noch sehr junge Dirigent nach sieben Jahren vom Haus - mit einer bejubelten "Ariadne auf Naxos" im Heidelberger Theaterzelt. Eine Woche nach der Hamburger Premiere entscheidet sich Regisseur Lorenzo Fioroni für eine gänzlich andere Interpretation. Das Vorspiel verlegt er in die Zeit nach der Jahrhundertwende 1900, das Spiel im Spiel in die Gegenwart - und trennt die Bereiche auch räumlich voneinander. "Man fragt sich, wie es je hat anders herum sein können. Ein genialer Kunstgriff des Regisseurs Lorenzo Fioroni", schreibt die Rhein-Neckar-Zeitung. "Musikalisch ist dieser Abend wieder einmal ein Heidelberger Wunder der Provinz… Meister dirigiert einen sehr vitalen Strauss, zügig in den Tempi, federnd im Rhythmus, plastisch in der Phrasierung, kammermusikalisch klar in der Linienführung", urteilt die Deutsche Bühne. Begeisterung weckte vor allem Sharleen Joynt (aus dem Heidelberger Ensemble) als Zerbinetta, aber auch die anderen Sängerpartien sind vorzüglich besetzt. Auch Frieder Reininghaus war im Interview auf Deutschlandradio Kultur die Begeisterung anzumerken. Für ein Haus, das so wenig Geld habe, sei es "fulminant", so ein Programm zu machen. Sein einfaches Fazit: "Chapeau!" Das Foto (Klaus Fröhlich) zeigt Anna Peshes als Komponist und Sharleen Joynt als Zerbinetta.