Malou Airaudo, Josephine Ann Endicott, Lutz Förster und Dominique Mercy erhalten den Deutschen Tanzpreis 2023. Der Tanzpädagoge Peter Appel wird mit dem Ehrenpreis für das Lebenswerk ausgezeichnet. Die sehbehinderte Performerin Sophia Neises wird für herausragende Entwicklung im Tanz geehrt. Zu den vier Preisträger*innen – alle sind ehemalige Tänzer und Tänzerinnen im Ensemble von Pina Bausch – heißt es in der Jurybegründung: „Von den ersten Jahren an prägten sie die Arbeit von Pina Bausch und des Tanztheaters Wuppertal kraft ihrer Persönlichkeit und ihres bedingungslosen Mitwirkens an einer Tanzästhetik, die mit bestehenden Konventionen brach und ein neues Denken im und durch den Tanz hervorbrachte. Allen anfänglichen Anfeindungen gegenüber der neuen, theatralen Tanzsprache zum Trotz trugen sie mit der Eindringlichkeit und Wahrhaftigkeit ihrer Körper-Erzählungen wesentlich zum Weltruhm des Tanztheater Wuppertal bei und zum Einfluss, den es auf die gesamte internationale Kunstwelt ausübte.“ Bis heute gäben sie ihr Wissen an nächste Tänzer*innen-Generationen weiter. Über Peter Appel heißt es, sein künstlerisches und pädagogisches Wirken habe in besonderer Weise die Ballett- und Tanzszene in Deutschland beeinflusst, und wirke bis heute auf Ausbildung und künstlerische Arbeit im Tanz. Die Choreografin, Dramaturgin, Performerin und Tanzpädagogin Sophia Neises entwickelt seit 2015 verschiedene Formen der Performance im Tanz. Dazu die Jury: „Dabei gelingt es ihr, als Tanzpädagogin, Workshopleiterin und Dramaturgin die Notwendigkeit des Handelns zum Abbau von Barrieren zu vermitteln, und die kritische Wahrnehmung der stigmatisierten Rolle von behinderten Menschen sowohl auf der Bühne als auch im Alltag zu schärfen.“
Mit dem Deutschen Tanzpreis werden herausragende Persönlichkeiten des Tanzes in Deutschland ausgezeichnet. Am Samstag, den 14. Oktober 2023, wird er im Aalto-Theater Essen an die Ausgezeichneten verliehen. Weitere Infos gibt es hier.