Im Gegensatz zur Vorlage dieser Oper, der Kurzgeschichte Alexander Puschkins, empfindet der männliche Protagonist Hermann bei Tschaikowsky zu Beginn des Geschehens echte Liebe für Lisa, die aber einem anderen versprochen ist und gesellschaftlich weit über ihm steht. Zunächst ist es für ihn also Mittel zum Zweck, dass er ins Spiel einsteigt, das er zuvor nur beobachtet hat. Er setzt alles daran, der Gräfin, Lisas Großmutter, das Geheimnis der drei Karten zu entlocken, die einen Spieler immer gewinnen lassen. Am Ende aber wird das Spiel zum Selbstzweck, Hermann verliert seine ganze Existenz. In Wiesbaden liegt das Glücksspiel mit der benachbarten Spielbank dem Staatstheater nahe. Dort hatte Tschaikowskys Oper nun Premiere. „Der regieführende Intendant Uwe Eric Laufenberg bricht in diesem über alle sieben Bilder der Oper hinweg gleichbleibenden und lediglich vom Interieur her hier und da variierten Bühnenraum Rolf Glittenbergs nicht mit der Konvention“, schreibt die FAZ. „Unzählige Male habe ich mich bemüht, die Qualen und Seligkeit der Liebe in meiner Musik zum Ausdruck zu bringen“, schreibt Tschaikowski in einem im Programmheft zitierten Brief im Februar 1878. Oleg Caetani am Pult setzt diese Musik um. Das Foto (Karl und Monika Forster) zeigt Aaron Cawley, Silvia Hauer, Benjamin Russell, Elena Bezgodkova und den Chor des Hessischen Staatstheaters.