"Parsifal" in Bielefeld

Eine un- oder außergewöhnliche Annäherung an Wagners letztes großes Bühnenwerk hat das Theater Bielefeld gewagt: Als konzertante „Lichtspieloper“ wurde „Parsifal“ in der großen Rudolf-Oetker-Halle gezeigt – mit großem Wagner-Orchester und drei Leinwänden, die die mythischen Zusammenhänge des Werks, in dem der junge Tor Parsifal zum Erlöser wird, eindrücklich untermalen. „Der überbordenden Ideenfülle und bildgewaltig-suggestiven Sprache der Partitur“ wolle das Theater Bielefeld gemeinsam mit Videokünstler Vincent Stafen „mit einer visuell-musikalischen Auseinandersetzung“ begegnen, ist in der Ankündigung des Theaters zu lesen. Offenbar ist dieses Experiment geglückt. Nicht nur das Publikum reagierte mit begeistertem Applaus, auch die Kritiken fallen positiv aus. „Vincent Stefan zeichnete in seiner vielschichtigen Videoarbeit Wagners Thematik exakt auf die musikalische Form bezogen nach, indem er dem Betrachter den sinnbildlichen Charakter des Werks eindringlich veranschaulichte“, schreibt das Westfalen-Blatt. „Ein außergewöhnliches musikalisches und visuelles Erlebnis“ beschreibt die Kritik in der Glocke. Die musikalische Leitung liegt bei Alexander Kalaidzic. Ihm sei es großartig gelungen, „die Magie der Wagnerschen Klänge zu entfesseln – mit präzisem Dirigat, souverän führend, dennoch aber klug zurückhaltend, aber in entscheidenden Momenten zupackend“, so die Neue Westfälische. Und das Fazit im Westfalen-Blatt: „Diese Parsifal-Aufführung sollte man erleben! (...) ein unentrinnbar packendes Erlebnis.“ Foto: Sarah Jonek

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