"Orpheus in der Unterwelt" in Dortmund

Jacques Offenbachs „opera bouffon“ wird am Theater Dortmund im Comic-Stil erzählt. Mit seinem Werk karikiere Offenbach die bigotte Doppelmoral der besseren Gesellschaft seiner Zeit, ist in der Einführung des Theaters zu hören. Das tut er, indem er die griechische Götterwelt als dekadente Mischpoke darstellt. Die in der griechischen Sage als liebendes Traumpaar erscheinenden Orpheus und Eurydike sind hier ein verzanktes Ehepaar – und als Orpheus erfährt, dass Eurydikes Lover Pluto sie mit in die Hölle genommen hat, frohlockt er; muss sich dann allerdings doch, gezwungen durch die „Öffentliche Meinung“, aufmachen, um die ungeliebte Gattin zurückzuholen. Die Inszenierung von Nikolaus Habian, der in Dortmund auch bereits bei der „Entführung“, der „Zauberflöte“ und „Tosca“ Regie geführt hat, wird mehrheitlich positiv aufgenommen. „Nikolaus Habjan (Regie) legt einen Kavaliersstart hin“, schreibt die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Als „heiter bis ausgelassen“ beschreibt die NRZ diesen Abend, und „furios getanzt“. Der Orchestergraben ist zum Swimming Pool mutiert. „Das macht alles Spaß, anzuschauen“, lesen wir in den Ruhr Nachrichten, und: „Dieser ‚Orpheus‘ macht richtig gute Laune.“ Das Foto (Björn Hickmann) zeigt Rinnat Moriah als Eurydike und das Tanzensemble.

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