Die fusionierten Bühnen Sachsens haben sich in einem offenen Brief an die Sächsische Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva-Maria Stange, gewandt. Darin geht es um die Positionierung der fusionierten Bühnen zur Evaluation des Sächsischen Kulturraumgesetzes. Unterschrieben haben den Brief Caspar Sawade, Geschäftsführer der Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau GmbH, Roland May, Generalintendant der Theater Plauen-Zwickau gGmbH und Hans Peter Ickrath, Geschäftsführer der Mittelsächsische Theater und Philharmonie GmbH. Die fusionierten Theater, so heißt es in dem Schreiben, hätten in den zurückliegenden Jahren einen entscheidenden Beitrag zur Strukturanpassung in den Kulturräumen geleistet. Dezidiert wird aufgeführt, in welcher Form die Theater Reformen durchgeführt und dadurch erhebliche Einsparungen erzielt hätten. Allerdings hatten diese Bemühungen seitens der Theater nicht die gewünschte Wirkung: „Im Ergebnis unserer Bemühungen stellen wir fest, dass alle fusionierten Häuser, entgegen der erhofften Erwartungen nach einem Anpassungsprozess wieder in gesicherte Finanzierungsstrukturen geführt zu werden, in stetig steigender monetärer Misslichkeit stecken. Wir konstatieren eine bedeutende Lücke zwischen den Anstrengungen der Belegschaften und der Leitungen der Theater, den inneren Wandel zu gestalten und Veränderungen auch über Haustarife zu stützen und dem heute festgestellten Ergebnis, dass kein Ende der an uns gestellten Schrumpfungserfordernisse abzusehen ist.“ Und weiter: „Wir befinden uns mittlerweile in einer Situation, in der wir unseren Belegschaften nicht mehr erklären mehr können, welch ein Fortgang in den nächsten Jahren zu erwarten ist. In allen, Häusern drohen Spartenschließungen. Dieser Befund darf nicht Resultat unserer Reformbemühungen sein. Denn das somit in die kulturelle Landschaft ausgesandte Signal wäre fatal und würde auch dem hohen kulturellen Ansehen Sachsens schaden.“
In dem Brief geht es auch um die Kommunalisierung der Landesbühnen Sachsen, wodurch den fusionierten Häusern „in erheblichen Größenordnung Mittel entzogen“ worden seien. Die Mittel der Kulturräume würden einseitig genutzt, um eine für den Freistaat finanziell günstigere Situation herbeizuführen, heißt es in dem Brief. Die Forderung der Unterzeichnenden: „Wir bitten Sie in der Neufassung des Gesetzes über die Kulturräume in Sachsen (Sächsisches Kulturraumgesetz – SächsKRG) zusätzlich für eine Aufstockung, um den für die Landesbühnen abgesenkten Betrages zu sorgen, und somit der Konsolidierung des Freistaates auf Kosten der Kulturräume ein Ende zu bereiten.“ Den kompletten Wortlaut des Textes finden Sie hier. Das Foto (Chris Gonz) zeigt Roland May.