Gibt es Liebe, gar ewige Treue wirklich? Darüber streiten im Elfenreich dessen Herrscher, Oberon und seine Gattin Titania – wobei der Gatte an Liebe und Treue glaubt, die Königin eher nicht. Ihr Disput mündet in einem Experiment mit vier Protagonisten, das am Ende nicht für alle gut ausgeht. Im Münchner Prinzregententheater – im Rahmen der Münchner Opernfestspiele – wurde nun Carl Maria von Webers „Oberon“ gezeigt, eine selten gespielte Oper, was wohl auch daran liegt, dass sie als „verstaubt“ gilt, ihr Inhalt nicht wirklich überzeugt. Regisseur Nikolaus Habjan versetzt das Geschehen in ein Forschungslabor mit vielen Weißkitteln und medizinischen Utensilien. Er mache daraus „ein Kindertheater für Erwachsene“, so die Münchner Abendzeitung. Als „Seminar über die Liebe“, aber auch als „klamaukige Wissenschafts-Satire“ wird die Aufführung von BR Klassik deklariert. Musikalisch überzeugte der Abend die Rezensenten nicht vollends. Immerhin: „Die jungen Mitglieder des hauseigenen Ensembles und des Opernstudios singen alle erfahrenen Gäste an die Wand“, so die Abendzeitung. Das Foto (Wilfried Hösl) zeigt Brenden Gunnell als Hüon von Bordeaux, Puppenspieler und den Extrachor der Bayerischen Staatsoper.