"November 1918" in Weimar

Das Jubiläumsjahr 2018 geht auch am Musiktheater nicht vorüber. Am gleichen Abend, an dem das Theater Kiel die Geschichte von einem Matrosen und einem Marineoffizier rund um den Matrosenaufstand 1918 zur Uraufführung brachte (s. Kurzbericht), konnte das Publikum des Deutschen Nationaltheaters Weimar „November 1919“ erleben, eine von Regisseur André Bücker und Dramaturgin Beate Seidel erstellte viereinhalbstündige (Musik)theaterfassung von Alfred Döblins großem Revolutionsepos: eine Produktion, in der Schauspiel, Musiktheater und Staatskapelle zusammenwirken. Erzählt wird von zwei Kriegsheimkehrern, die unterschiedliche Wege suchen, um nach den Kriegserlebnissen wieder in den Alltag zurückzufinden. Im Podcast des Theaters wird insbesondere darauf hingewiesen, wie aktuell und „gegenwärtig“ die Themen sind, die hier behandelt werden. Stefan Lano, Dirigent und Erster Kapellmeister in Weimar, hat eigene Musik beigesteuert, aber auch Bach, Mendelssohn sowie Arbeiter- und Soldatenlieder erklingen an diesem Abend. Die Kritiker zeigen sich nicht wirklich überzeugt vom Konzept, aber die Thüringer Allgemeine hat lobende Worte für den Chor, „mit viel Einsatz und Effekt“. Und die neue musikzeitung berichtet: „Das Weimarer Premierenpublikum honorierte die Anstrengung seines Theaters, etwas Besonderes zu bieten.“ Das Foto (Candy Welz) zeigt Markus Lerch als Karl Liebknecht, Johanna Geißler als Rosa Luxemburg und den Opernchor des DNT Weimar.

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