Stellungnahme der Bühnenkonferenz zur Situation in Sachsen-Anhalt

Stellungnahme der Bühnenkonferenz zur Situation in Sachsen-Anhalt

28.11.2013 | Von 18. bis 20. November 2013 hat die "Konferenz der Personal- und Betriebsratsvorsitzenden großer deutschsprachiger Bühnen", kurz "Bühnenkonferenz", in München getagt. Auf Einladung des Personalrats der Bayerischen Staatsoper trafen sich die Vorsitzenden der Personal- und Betriebsräte der Theater aus Berlin, Bremen, Dresden, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Stuttgart und Wien für zweieinhalb Tage. Getagt wurde in den Räumen der Bayerischen Staatsoper. Turnusgemäß stand die Wahl der Sprecher der Bühnenkonferenz an.

Stefan Moser, Personalratsvorsitzender der Bayerischen Staatsoper, und der stellvertretende Sprecher, Günther Fröb, Personalratsvorsitzender der Oper Leipzig, wurden für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt.Zu der nach wie vor angespannten Situation des Landes Sachsen-Anhalt hat die Bühnenkonferenz eine Stellungnahme abgegeben: Die Mitglieder der Bühnenkonferenz haben mit großer Sorge und Bestürzung auf die von der Regierung Sachsen-Anhalts beabsichtigten drastischen Einsparungen im Kunst- und Kulturbereich des Landes reagiert. Der zuständige Kultusminister Stephan Dorgerloh hat seine Aussage "dass es auch für Halle, Dessau-Roßlau und Eisleben Lösungen geben werde", wohlweislich um den Nebensatz, "die anspruchsvolles Theater in der Region ermöglichen" ergänzt und ebenfalls nicht unerwähnt gelassen, dass dies mit "Mühen, Schmerzen und nicht leichten Entscheidungen" verbunden sein werde. Faktisch steht unverändert eine Einsparungssumme in Höhe von 6 Millionen Euro im Raum, die wohl kaum anders als durch schmerzhafte Einschnitte realisierbar sein wird. Es sei uns erlaubt, hier noch einmal an Art. 35 (2) des wohlbekannten "Einigungsvertrags" zu erinnern: "Die kulturelle Substanz in dem in Artikel 3 genannten Gebiet darf keinen Schaden nehmen." Der uneingeschränkte Zugang zu Kunst und Kultur muss allen Bürgerinnen und Bürgern des Landes ermöglicht bleiben. Deshalb fordern wir die Landesregierung Sachsen-Anhalts auf, ihre geplanten Kürzungen, welche zur nachhaltigen Zerstörung der kulturellen Vielfalt des Landes führen würden, zu überdenken. Dabei sollten die Empfehlungen des Kulturkonvents in die Entscheidungsfindung einfließen." Das Foto zeigt Stefan Moser.