24.08.2011 | 77 Millionen Euro sollte es kosten und inzwischen bereits eröffnet sein: Das Prestigeobjekt der Hansestadt Hamburg, das neue Konzerthaus mit Namen Elbphilharmonie, galt als Vorzeigeprojekt - von allen beneidet und bestaunt. Der letztgenannte Termin der Veröffentlichung lautet nun April 2014 - und selbst der scheint nun wieder gefährdet. Die Kostenschätzungen liegen mittlerweile bei 323 bis 500 Millionen Euro. Und keiner ist mehr neidisch!
Gerade wurde bekannt, dass die Baufirma Hochtief weitere finanzielle Nachforderungen stellen will. Die baulichen Verzögerungen bedeuteten Mehrkosten für Personal und Baustelleneinrichtung, hieß es von Seiten der Firma. Über die Höhe der Forderungen herrscht (noch) Schweigen. Darüber hinaus ist nicht geklärt, wie die Reinigung der riesigen Glasfassade realisiert werden soll. Verschiedene Modelle wurden bereits erwogen und verworfen. Solange es hier keine Entscheidung gibt, ruhen die Arbeiten in diesem Bereich. Die politische Opposition im Stadtstaat nimmt die neuesten Informationen ein weiteres Mal zum Anlass, harsche Kritik an der Regierung zu üben. Metin Hakverdi, SPD-Obmann für den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) Elbphilharmonie, erklärt: "Die neuerlichen Probleme beim Bau der Elbphilharmonie bestätigen noch einmal, wie wichtig und notwendig unsere Aufklärungsarbeit im PUA Elbphilharmonie ist. Die großen Schwierigkeiten, vor denen wir bei diesem Projekt aktuell stehen, sind das Ergebnis eines völlig unzureichenden Planungs- und Kostenmanagements, das uns die CDU-geführten Senate eingebrockt haben." Inzwischen geht es aber nicht mehr nur um politische, sondern auch um juristische Fragen. Vor Gericht soll nun geklärt werden, wer die Verzögerungen und damit Kostensteigerungen zu verantworten hat. Zwischen der Stadt und der Baufirma gibt es darüber - natürlich - unterschiedliche Meinungen.