26.01.2012 | Friedrich Cerha, Komponist und Dirigent aus Österreich, wird in diesem Jahr mit dem renommierten Ernst von Siemens Musikpreis ausgezeichnet. Der Preis gilt als - inoffizieller - "Nobelpreis" der klassischen respektive der Neuen Musik und ist mit 200.000 Euro dotiert. Der heute 85-jährige Cerha wird die Auszeichnung am 22. Juni in München entgegen nehmen. Vor ihm erhielten unter anderem Wolfgang Rihm, Michael Giehlen und Anne-Sophie Mutter, Alfred Brendel und Daniel Barenboim den Ernst von Siemens Musikpreis.
In der Begründung der Ernst von Siemens Musikstiftung heißt es: "Vorrangig Komponist, sodann Dirigent, Organisator, Lehrer und Musikwissenschaftler, erlangte Cerha internationale Bekanntheit durch die Oper ‚Baal‘ und die Ausarbeitung des dritten Aktes von Alban Bergs Oper ‚Lulu‘. Die jüngste Gesamtaufführung seines ‚Spiegel"-Zyklus’ (Wien Modern 2011), einem der Meilensteine der Musikgeschichte nach dem Zweiten Weltkrieg, legt Zeugnis ab von der Aktualität seiner Musik und ihrer fast physischen, klanglichen und emotionalen Sogwirkung. Die Schaffenskraft und schöpferische Neugier dieses Meisters beeindruckender Klanglandschaften sind ungebremst, wie die zahlreichen Uraufführungen der letzten Jahre eindrucksvoll belegen." Preise für Nachwuchskomponisten gehen an Luke Bedford, Zeynep Gedizlioglu und Ulrich Alexander Kreppein. Insgesamt vergibt die Ernst von Siemens Musikstiftung 2,7 Millionen Euro. Gefördert werden 2012 über hundert zeitgenössische Musikprojekte mit Künstlern aus 30 Ländern weltweit.