Finanzierungslücke im Leipziger Kulturetat

Finanzierungslücke im Leipziger Kulturetat

04.11.2011 | Ein von der Stadt Leipzig in Auftrag gegebenes Gutachten der Beratungsfirma Actori (mit Sitz in München) prophezeit für die nächsten Jahre eine dicke Finanzierungslücke im Bereich der "Hochkultur" - und bringt gleichzeitig Vorschläge zur Steigerung der Einnahmen und Senkung der Ausgaben mit. Danach müsste die Kultur in Leipzig in jedem Fall empfindlich bluten, gleich, welche der Vorschläge in die Realität umgesetzt werden sollen.

Zwölf Szenarien zur Schließung der Lücke hat die Beratungsfirma im Gepäck. Dabei könnte es der Musikalischen Komödie an den Kragen gehen: Einer der Vorschläge sieht zwar eine Fusion mit dem Theater der Jungen Welt vor, ein anderer aber "spielt" gleich mit der Schließung dieser traditionsreichen, auf Operette und Musical spezialisierten Einrichtung. Auch die Schließung der Ballettsparte gehört zu den möglichen Szenarien. Insgesamt geht man von einer Finanzierungslücke in Höhe von 5,7 Millionen Euro aus, die sich aus der Inflation sowie aus Tarifsteigerungen ergeben würden. Vorgabe der Stadt war, dass der derzeitige jährliche Zuschuss von 70 Millionen Euro nicht erhöht werde. Neben den Einsparungen machen die Berater auch Vorschläge für eine andere Preis- und Marketingstrategie. Laut einer Meldung der Mitteldeutschen Zeitung hat das Gutachten 160.000 Euro gekostet. Unser Foto (Andreas Birkigt) zeigt einen Szenenausschnitt aus "My Fair Lady" an der Musikalischen Komödie Leipzig.

Andreas Birkigt