Ausstellung "Verstummte Stimmen" in Dresden

Ausstellung "Verstummte Stimmen" in Dresden

13.05.2011 | Vom 15. Mai bis 13. Juli präsentieren die Semperoper und das Staatsschauspiel Dresden die Ausstellung "Verstummte Stimmen" in ihren Häusern. Das Projekt widmet sich einem traurigen Kapitel der deutschen Geschichte, der "Säuberung" der deutschen Opernhäuser und Theater ab 1933 durch die Nazis. Dieser gewaltsame Eingriff bedeutete für Tausende Berufsverbot, Arbeitslosigkeit, Exil oder Deportation.

Die Ausstellung wurde 2006 von dem Historiker Hannes Heer, dem Musikjournalisten Jürgen Kesting und dem Gestalter Peter Schmidt realisiert und ist bisher an den Staatsopern Hamburg, Berlin, Stuttgart und Darmstadt gezeigt worden. In Dresden besteht die Ausstellung aus einem überregionalen Teil, der das Schicksal von 44 prominenten Künstlern erzählt, und einer lokalen Fallstudie, in der die Geschichte der Vertreibung an den Dresdner Staatstheatern rekonstruiert wird. Begonnen hat die Vertreibung mit der Absetzung des damals hoch angesehenen Intendanten der Semperoper, Fritz Busch. Bereits am 7. März 1933 vollzog der Schauspieler Alexis Posse diese Absetzung quasi auf offener Bühne. Im gleichen Jahr wurden neben sieben Mitgliedern der Leitung auch 11 Angehörige des künstlerischen und 18 des technischen Personals entlassen. Nach den "Rassegesetzen" von 1935 folgten weitere Verfolgungen und Vertreibungen. Ermöglicht wurde die Ausstellung unter anderem durch das Landesprogramm "Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz". Ebenfalls unterstützt wurde das Ausstellungs- und Forschungsprojekt durch die Landeshauptstadt Dresden. Für das Zustandekommen der Ausstellung engagierte sich außerdem die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Ostsächsischen Sparkasse Dresden.