Georg Friedrich Haas hat mit „Morgen und Abend“ einen Roman des Autors Jon Fosse vertont, den dieser selbst zum Libretto umgeschrieben hat. Es geht um die Figur des Johannes: zunächst um seine Geburt, dann um sein Sterben. 2015 wurde die Oper in London uraufgeführt, das Theater Heidelberg, wo Haas in dieser Spielzeit „Komponist für Heidelberg“ ist, machte sich jetzt an die deutsche Erstaufführung. „Diese Musik ist ein Abenteuer. Sie erlaubt uns, an Zuständen und Erfahrungen teilzunehmen, die uns sonst eher fern und fremd sind“, schreibt die Rhein-Neckar-Zeitung. „Kongenial“ nennt die FAZ die Inszenierung von Ingo Kerkhof. Und die Rhein-Neckar-Zeitung: „Die Personenführung ist ausgesprochen minimalistisch, aber logisch und versucht nicht, durch Aufgeregtheit zu dramatisieren, wo dem Staunen Platz gegeben werden muss.“ Auch musikalisch gelingt diese Erstaufführung: Die FAZ lobt das „bestens aufgelegte Orchester“. „theater pur net“ berichtet vom „großartig agierenden“ Chor. Und der Mannheimer Morgen schreibt: „Suggestive, transzendente Glanzlichter setzt der von Ines Kaun und Anna Töller instruierte Chor.“ Das Foto (Annemone Taake) zeigt Holger Falk als Johannes, Katherine Lerna als Erna.