„Morgen und Abend“ ist der Titel eines Romans von Jon Fosse. Georg Friedrich Haas hat daraus eine Oper gemacht (mit einem Libretto des Autors selbst), die im November 2015 an Covent Garden als Koproduktion zwischen Berlin und London uraufgeführt wurde und nun an der Deutschen Oper ihre deutsche Erstaufführung erlebte. Es geht um nichts weniger als um Leben und Tod. Und um einen Fischer, der vom Leben ins Reich des Todes hinübergeht. Alles ist grau auf dieser Bühne: Bühnenbild, Kostüme, Menschen. Und: „Der graue Realismus der Inszenierung stellt sich schnell als dienlich heraus, um das mystische Geschehen der Handlung auch als solches erkennbar werden zu lassen“, so schreibt es die Berliner Zeitung. Nicht alle Rezensenten sind begeistert von der szenischen Auslegung des Stoffes. Aber: „Stimmlich immerhin erweisen sich die Figuren dank einer fabelhaften Premierenbesetzung, zu der die Sopranistin Sarah Wegener und der Bariton Christoph Pohl gehören, als höchst lebendig“, so der Deutschlandfunk. „Von Dirigent Michael Boder stringent geleitet, erzeugt das Orchester der Deutschen Oper Berlin schwebende Klänge“, meint die neue musikzeitung und berichtet von einer „faszinierenden deutschen Erstaufführung“. Foto: Marcus Lieberenz