"Mathis der Maler" in Mainz

Tut ein Künstler in politisch aufregenden und kriegerischen Zeiten genug, wenn er sich seinem kreativen Schaffen hingibt? Diese Frage lässt Paul Hindemith seine Bühnenfigur stellen. Reales Vorbild für den Mathis ist der Maler Matthias Grünewald, der in der Zeit der Bauernkriege in den Kampf zog und sein künstlerisches Schaffen aussetzte. Diese Frage stellte sich auch Hindemith, als er in den 1930er-Jahren von den Nazis verfolgt und verfemt wurde. Und diese Frage stellt sich heute wieder mancher Künstler… Das Mainzer Staatstheater hat mit dieser Oper also einen hochaktuellen Stoff auf die Bühne gebracht. „Als packende Kammerspiele setzt Regisseurin Elisabeth Stöppler in Mainz das alles in Szene“, berichtet der SWR. „Es gibt nur eine karge Bühne (Annika Haller), einen dunklen (Seelen-) Raum, in dem umso wirkungsvoller mit Licht (Stefan Bauer) gemalt wird“, berichtet die Allgemeine Zeitung. Das Online Musikmagazin (OMM) formuliert es so: „Das A und O dieser Inszenierung ist die ungeheuer intensiv gearbeitete Personenregie, die jeder Figur individuellen Charakter verleiht – und die kein Bühnenbild vermissen lässt, weil sie alles auf die Kraft des Werkes – des Textes und der Musik! – fokussiert.“ Auch für die Musik gibt es Lob von den Kritikern: „Generalmusikdirektor Hermann Bäumer (…) kann selbst bei kraftvoller Dynamik und üppigem Blechsatz darauf vertrauen, dass sich die erstaunlich starken Stimmen des Mainzer Ensembles gegen archaische, von ihm klar konturierte Klanggewalt durchsetzen.“ Und noch einmal das OMM: „Chor und Orchester sind hochkonzentriert und engagiert.“. Das Foto (Andreas Etter) zeigt Vida Mikneviciute als Ursula, Derrick Ballard als Mathis und den Chor des Staatstheaters Mainz.

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